Enttäuschende WM in Katar: Was muss sich ändern, damit Deutschland wieder zu den Favoriten zählt?

Am 01.12.22 war das Schicksal der deutschen Nationalmannschaft besiegelt. Trotz eines turbulenten 4:2 Erfolges gegen Costa Rica hat es einfach nicht gereicht. Überraschend hatten nämlich die Japaner einen 2:1 Sieg gegen Spanien erkämpft – das Schicksal war besiegelt!

Anstatt im Achtelfinale auf Marokko zu treffen, hieß es für Kimmich & Co. am 03.12.22 um 14 Uhr den Rückflug nach Deutschland anzutreten. Wenn überhaupt, haben auch nur die Jungs selbst sich große Chancen ausgerechnet. Laut Umfragen der Fans war ohnehin klar, dass Deutschland keine Chance auf den Titel hat. Ähnlich sahen es die Sportwettenanbieter, ihre Aussagen waren es, die Sportfans dazu bewegten, ihren Wettbonus viel eher auf Brasilien oder Frankreich zu setzen anstatt auf die deutsche Nationalmannschaft. Doch was muss sich ändern, damit Deutschland wieder erfolgreich ist?

Der Artikel gibt einen Überblick über die Situation und analysiert die Gründe für das Ausscheiden aus der WM. Außerdem wird erläutert, was Deutschland ändern muss, um wieder zu den Favoriten zu zählen.

Warum war die Weltmeisterschaft in Katar eine Enttäuschung für Deutschland?

Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der letzten Weltmeisterschaft in Katar eine enttäuschende Leistung gezeigt. Die Mannschaft verlor ihr erstes Spiel gegen Japan überraschend mit 1:2, in diesem Spiel war gerade die zweite Halbzeit bedenklich. Immer wieder leistete sich die Abwehr grobe Schnitzer, die es den Japanern ermöglichten, innerhalb kürzester Zeit das Spiel zu drehen. Die beiden von BVB stammenden Abwehrkräfte Süle und Schlotterbeck machten hierbei überhaupt keine gute Figur!

Im zweiten Spiel ging es gegen das durch den 7:0 Erfolg stark aufspielende Spanien. Eine konzentrierte Leistung brachte den Jungs von Hansi Flick ein starkes 1:1.

Als Gruppenletzter mit der Hoffnung auf die Schützenhilfe der Spanier ging es in das letzte Gruppenspiel gegen Costa Rica. Eine Mischung zwischen wilden Angriffsfußball und fehlender Konstanz ermöglichte Deutschland wie schon bei der WM 2006 einen 4:2 Erfolg. Doch im parallelen Spiel gelang den Japanern das Unmögliche, sie konnten nach einem packenden Spiel die Spanier mit 2:1 besiegen und besiegelten somit das Aus der deutschen Nationalmannschaft.

Welche Faktoren haben dazu beigetragen, dass Deutschland nicht zu den Favoriten zählte?

Die deutsche Nationalmannschaft hat in den letzten Monaten eigentlich keine hochkarätigen Spiele mehr gewonnen, zuletzt kassierten sie nach überzeugender 3:0 Führung gegen England am 26.09.22 in der Nations League innerhalb von 12 Minuten den 3:3 Ausgleich. Dazu kommt, dass Flick es bisher nicht geschafft hat, eine richtige Mannschaft zu formen. Selbst während der WM hat der Trainer in jedem Spiel rotiert, sodass einfach der Spielfluss fehlt.

Ein Beispiel gefällig? In den drei Gruppenspielen standen die Deutschen mit drei unterschiedlichen Rechtsverteidigern auf dem Platz. Dadurch fehlte es an Spielfreude und Kreativität im Spiel des DFB-Teams, was letztlich zu seinem frühen Ausscheiden führte.

Auch die Taktik des DFB-Teams unter Bundestrainer Hansi Flick war in diesem Jahr nicht optimal. So war trotz deutlicher Vorteile im Mittelfeld kein echter Neuner wie Füllkrug zum Einsatz gekommen, am Ende zeigte sich so etwas in der Chancenverwertung. Laut Statistik war Deutschland in puncto Torschüsse in jedem Spiel überlegen, es hat lediglich der richtige Mann gefehlt, den das Mittelfeld füttern kann.

Was muss sich ändern, damit sich die deutsche Nationalmannschaft wieder verbessert?

Die deutsche Nationalmannschaft hat beispielsweise mit den Abgängen von Lahm, Schweinsteiger, Kroos & Co. in den letzten Jahren deutlich an Qualität verloren und ist aktuell nicht mehr in der Favoritenrolle bei internationalen Turnieren. Die Ursache für diese schlechte Nachricht liegt in der mangelnden Entwicklung und dem Abgang vieler Führungspersönlichkeiten.

In den letzten Jahren blitzten immer wieder zahlreiche talentierte Spieler in Deutschland auf, doch meistens hat der DFB, aber auch die Clubs es versäumt, die Jungs richtig auszubilden. Dies hat dazu geführt, dass die deutsche Nationalmannschaft immer öfter auf unbekannte oder unausgereifte Spieler zurückgreifen musste. Selbstverständlich stechen auch einige Talente heraus, wie der grandiose Jamal Musiala, aber im Vergleich zur internationalen Konkurrenz ist das eher Mangelware.

Die Zukunft der deutschen Nationalmannschaft hängt nun von der Entwicklung des talentierten Spielerpools ab. Wenn sich dieser weiter vergrößern und die bestehenden Talente weiter entwickeln soll, muss der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seine Investitionen in die Jugend fortan massiv erhöhen. Nur so kann die deutsche Nationalmannschaft wieder zu den Favoriten bei internationalen Turnieren wie der WM oder Euro gezählt werden.

Verbessern der Taktik und Spielfreude

Eines der Probleme, die gerade im Verlauf des Turniers offenbart wurden, war die taktische Unterlegenheit. Die Gegner haben oft eine bessere Taktik auf den Rasen gelegt und diese während des Spiels immer wieder angepasst. So ermöglichte Japan sich beispielsweise durch die taktischen Änderungen in der zweiten Halbzeit sowie die richtigen Einwechslungen den 2:1 Sieg gegen Deutschland. Um wieder erfolgreich zu sein, muss die deutsche Mannschaft an ihrer Taktik feilen, sich besser auf die Gegner vorbereiten, um letztlich auch in den Spielen taktisch variabler zu reagieren.

Ein weiteres Problem ist, dass sich offenbart hat, dass die Jungs oft keine Spielfreude zeigen. Die Spieler sehen oft nicht so aus, als ob sie Spaß am Fußball hätten. Falls Hansi Flick im Amt bleibt, muss er diesen Aspekt unbedingt in den Griff bekommen. Schon in der Analyse gegen Japan bemängelten einige Experten die mangelnde Spielfreude und es würde so wirken, als ob die Jungs den Ball überhaupt nicht haben möchten.

Kann diese Transformation innerhalb kurzer Zeit erfolgen? 

Eine Transformation innerhalb kurzer Zeit vorzunehmen, ist kein einfaches Unterfangen. Jedoch ist es möglich, wenn alle Beteiligten bereit sind, hart zu arbeiten und sich für die Zukunft des deutschen Fußballs einzusetzen. Es gibt bereits einige Anzeichen dafür, dass dies der Fall sein könnte. So hat der DFB kurz nach dem Ausscheiden beschlossen, wie der Fahrplan für die Zukunft aussehen soll. Letztlich liegt es aber auch an den Jungs selbst, hart an sich zu arbeiten und die Learnings durch das frühzeitige Ausscheiden mitzunehmen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die Tage, an denen Deutschland als gefürchtete Turniermannschaft galt, nach drei erschreckend schlechten Turnieren vorbei sind. Jetzt gilt es, die Lehren daraus zu ziehen und gestärkt als Mannschaft zurückzukommen. Dazu ist es wichtig, die eigenen Stärken zu erkennen und auf dem Platz umzusetzen. Nur so kann Deutschland wieder zu den Favoriten gehören und bei den kommenden Turnieren endlich wieder für gute Nachrichten sorgen.

Quelle: https://unsplash.com/photos/qWs_Wa1JrKM 

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