Vielleicht die spannendste Ausstellung der letzten Jahre in Berlin

© Hana Al-Saadi
© Hana Al-Saadi

Selten hatte die Berliner Kunstszene bis heute die Möglichkeit, einen Blick auf die Kunst des mittleren Ostens zu werfen. Dies soll sich nun mit einem neuen Format des Qatar Museums ändern, welches in den Rahmen des deutsch-katarischen Kulturjahres fällt. Dann haben zahlreiche Künstler die Möglichkeit, ihre Perspektive auf die Gesellschaft Katars zu verdeutlichen.

Abschluss des Kulturjahres

Natürlich stellt die Ausstellung des Qatar Museums das große abschließende Highlight des Kulturjahres dar. Denn noch nie war es zuvor in Berlin möglich gewesen, so nah an die Künstler des mittleren Ostens heranzukommen und sich an ihren Werken zu erfreuen. Schon die ersten zarten Ankündigungen, die vor allem über die sozialen Medien das Publikum erreichten, weckten eine große Vorfreude. Während über die einzelnen Werke bislang noch wenig bekannt ist, wurden schon zahlreiche Informationen über die Essenz der Ausstellung nach außen getragen. So dürfen sich die Besucher auf ein vielseitiges Angebot freuen.
Das große Ziel der Ausstellung ist es, Vorurteile und Klischees gegenüber der Gesellschaft Katars abzubauen und ein objektiveres und vielseitigeres Bild zu etablieren. Dafür wurden zahlreiche Künstler beauftragt, die im mittleren Osten bereits einen großen Bekanntheitsgrad erreichten. Sie richteten ihre Werke allesamt auf die Darstellung der Gesellschaft aus, die sie in verschiedenen Arten aufgreifen möchten. Denn es ist gerade dieser Teil des Landes, von dem wir uns im entfernten Deutschland oft ein nur unzureichendes Bild machen. Im Laufe der Ausstellung möchten die Künstler folglich auch an den gängigen Vorurteilen und Klischees rütteln, wie sie in diesem Bereich vorherrschen. Alle Informationen dazu sind auf Facebook zu finden.

Eröffnung am 9. Dezember

Wenn sich am 9. Dezember schließlich die Pforten für die Besucher eröffnen, so können sie einen Rundgang der besonderen Art erwarten. Dafür sorgt das Ansprechen zahlreicher Sinne, wie es die Kuratoren schon im Vorfeld im Sinn hatten. Die Ausstellung fußt auf der Grundlage der Bildenden Kunst, nimmt aber darüber hinaus noch weitere Formen an. So gibt es zahlreiche Werke aus Film und Fotografie zu entdecken, die ebenfalls die Gesellschaft Katars beleuchten. Auf der anderen Seite werden große Installationen mit einbezogen werden, die noch eine ganz andere Perspektive auf das Thema ermöglichen und somit den Unterhaltungswert der Ausstellung noch weiter steigern. Alle wichtigen Informationen sind auch auf der offiziellen Webseite unter contemporaryartqatar.com zu finden.
In der Tat zielen viele Werke darauf ab, unser von medialen Darstellungen geprägtes Bild von der katarischen Gesellschaft vielschichtiger zu gestalten. Durch neue Informationen, die stets im passenden Kontext vor das Auge des Betrachters geführt werden, entsteht dadurch die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Unter dem Strich soll dadurch der Eindruck von Katar in besonderer Weise vervielfältigt werden. Denn das so schnell wachsende Land ist stets auf der Suche nach neuer Orientierung, die gerade in solchen Phasen gefragt ist.

Der perfekte Ausstellungsort

Natürlich war es den Kuratoren schon zu Beginn wichtig, den perfekten Ort für ihre Ausstellung zu finden. Wie andere große Highlights der vergangenen Jahre wird sie im Kraftwerk Berlin stattfinden. Dieses konnte sich mit seinen hohen und majestätischen Mauern bereits in der Vergangenheit als äußerst attraktiver und geeigneter Ort für eine Ausstellung in Szene setzen. Hinzu kommt die weitläufige Ausstellungsfläche, welche den Künstlern nun zur Verfügung steht. Auf mehr als 7.000 Quadratmetern haben die Besucher folglich die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der Kunst des mittleren Ostens zu machen.
Besonders für Kunstinteressierte, die sich etwas länger an einem Werk aufhalten möchten, wird es nicht möglich sein, die Ausstellung innerhalb eines einzigen Aufenthalts gebührend zu würdigen. Aus genau diesem Grund entschieden sich die Kuratoren für eine Dreiteilung, die sich an der Art der Darstellung orientiert. In der Folge haben die Besucher die Chance, jeweils einen der drei Bereiche genauer zu beleuchten und ihm die persönliche Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Hetzen durch die so vielseitige Ausstellung würde schließlich den Arbeiten der Künstler in keinem Fall gerecht werden.

Ein Blick auf die Details

Bereits aufgrund der vielseitigen Facetten und Betrachtungsweisen, die in die Ausstellung aufgenommen wurden, dürfte es sich um eine der spannendsten Veranstaltungen der vergangenen Jahre handeln. Selbst Enthusiasten der zeitgenössischen Kunst können sich auf neue Erfahrungen einstellen, die ihnen die Szene des mittleren Ostens zu vermitteln weiß. Bis zum 3. Januar haben die Besucher die Möglichkeit, an diesem krönenden Abschluss des Kulturjahres teilzunehmen, das bereits zuvor für wahre kulturelle Lichtblicke sorgte. Die Tatsache, dass das renommierte Qatar Museum für ein solches Format gewonnen werden konnte, offenbart die ganze Dimension der Bemühungen. Schließlich handelt es sich um das bedeutendste kulturell-historische Museum des Landes, das auch auf internationaler Ebene bereits einen sehr guten Ruf genießt. Schon diese Gründe rechtfertigen also einen genauen Blick auf die gängige Praxis und die reale Umsetzung im Rahmen der Ausstellung.

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