Lokalnachrichten

Im Brandenburger Theater hat gestern ein massiver Wasserschaden für Chaos gesorgt: Eine Sprinkleranlage sprang ohne Brandalarm an und setzte rund 30.000 bis 50.000 Liter Wasser frei. Zuschauerraum, Orchestergraben und Unterbühne standen unter Wasser, mehrere Schweinwerfer müssen jetzt überprüft werden. Ob die Auslösung etwas mit einer Wartung vom Vortag zu tun hat, ist noch unklar. Das Theater ist für diese Woche dicht, mehrere Weihnachtsmärchen-Vorstellungen fallen aus.

Ein Jahr nach dem Start der SPD-BSW-Koalition rutscht die Stimmung im Land weiter ab: Laut dem „BrandenburgTrend“ sind nur noch 37 Prozent der Brandenburger zufrieden. Die AfD klettert gleichzeitig in der Umfrage auf Rekordwerte von 35 Prozent. Vor allem die Regierungsarbeit des BSW kommt schlecht an – gerade einmal 18 Prozent bewerten sie positiv. Fast die Hälfte der Befragten spricht sich inzwischen für Neuwahlen aus.

Dem Kunsthaus im Rechenzentrum läuft mal wieder die Zeit davon: Ende Januar endet die aktuelle Nutzungsgenehmigung – und die nötige Zustimmung der Garnisonkirchenstiftung lässt weiter auf sich warten. Die Stadt hofft trotzdem auf eine Übergangslösung bis Juli, damit das Rechenzentrum offen bleiben kann. Eine externe Prüfung zeigt aber: Das Finanz- und Sanierungskonzept der Nutzer trägt aktuell nicht vollständig. Mitte Januar soll ein Begleitkreis beraten, wie es weitergeht.

Zwischen dem Garnisonkirchturm und dem Neuen Markt kommt das neue Kreativquartier in Fahrt. Die offizielle Eröffnung ist für den 4. September 2026 geplant – aber bevor das große Band durchschnitten wird, werden schon die Ersten dort leben. Die ersten Mieter stehen fest, im Frühjahr ziehen die ersten Kreativen ein, und im Sommer soll es schon die ersten Events geben.

In der Potsdamer Landespolitik bleibt es spannend: Die als gesichert rechtsextrem eingestufte AfD will, dass Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke dem Koalitionspartner BSW die Vertrauensfrage stellt. Hintergrund ist die aktuelle Krise beim BSW – dort sind drei Abgeordnete aus der Fraktion ausgetreten. AfD-Chef Berndt zweifelt jetzt daran, dass die Landesregierung überhaupt noch eine stabile Mehrheit hat. Woidke winkt aber ab. Eine Vertrauensfrage werde es nicht geben.

Wohnen bleibt in Potsdam richtig teuer – der Mietspiegel gehört bundesweit zu den höchsten. Und nicht nur hier: Auch rund um Berlin, im Speckgürtel, können sich viele Brandenburger die Miete kaum noch leisten. Eine Studie des Paritätischen Gesamtverbands zeigt: Wenn man die Nebenkosten abzieht, sind über 500.000 Menschen im Land von Armut bedroht.

Großes Lob aus London: Die „Sunday Times“ schwärmt in einem Reiseartikel von Potsdam als „schönere, preiswertere Schwester“ Berlins. Die Autorin empfiehlt mindestens zwei Tage Aufenthalt – vom Brandenburger Tor über Sanssouci bis hin zum Holländischen Viertel. Potsdam sei fußgängerfreundlich und ein perfektes Wochenendziel, heißt es.

Immer mehr Potsdamer Schüler schwänzen die Schule – und zwar nicht wegen Streiks, sondern einfach so. Laut dem Jahresbericht der Kinder- und Jugendbeauftragten Stefanie Buhr ist die Zahl der Schulverweigerer in den letzten zwei Jahren um mehr als 40 Prozent hochgegangen. Ein Grund: Viele Kinder stehen unter deutlich größerem psychischen Druck.

Der Landesrechnungshof hat im Potsdamer Landtag seinen Jahresbericht vorgestellt – mit einer deutlichen Warnung: Brandenburg gebe seit Jahren mehr Geld aus, als hereinkommt. Letztes Jahr stieg der Schuldenstand auf 21,8 Milliarden Euro, das sind mehr als 8.300 Euro pro Einwohner. Um die Rekordhaushalte 2026 und 2027 zu stemmen, sollen erneut mehr als zwei Milliarden Euro Schulden aufgenommen werden – aus Sicht des Rechnungshofs keine Lösung auf Dauer.